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Die fünf strategischen Achsen, an denen sich die Arbeit der Judikative orientiert

Alle 5 Jahre entwirft die Commission de gestion du Pouvoir judiciaire die strategische Vision der Institution, die ihr Handeln in den nächsten 5 Jahren leitet. Mit diesen Zielen und Prioritäten ist die Genfer Justiz auf Kurs, um den Bedürfnissen der Rechtsuchenden, der Anwältinnen und Anwälte, der Richterinnen und Richter, der Staatsanwältinnen und Staatsanwälte, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Behörden und deren Partnerinnen und Partner bestmöglich gerecht zu werden.

Diese Ziele, die in fünf Achsen unterteilt sind, legen die Vision und die Ausrichtung fest, aber auch die Herausforderungen, die bewältigt werden müssen, und die Mittel, um sie zu erreichen. Es handelt sich also um einen regelrechten Fahrplan.

Achsen, die sich in echten Projekten konkretisieren.

Qualitativ hochwertige Leistungen für die Nutzerinnen und Nutzer der Justiz erbringen (Achse A)

Die Achse A zielt darauf ab, den Nutzerinnen und Nutzern der Justiz, den Rechtsuchenden, den Anwältinnen und Anwälten oder den Partnerinnen und Partnern der Institution durch die Bereitstellung qualitativ hochwertiger Leistungen besser zu dienen.

In diesem Zusammenhang wurden bereits mehrere Projekte initiiert.

Einige konkrete Beispiele:

  • Die Schaffung einer Greffe universel, einer echten Anlauf- und Dienstleistungsstelle, die Auskünfte erteilt und den Rechtsuchenden, der Öffentlichkeit und den Anwältinnen und Anwälten das Vorgehen erleichtert.
     
  • Die Reform des Erwachsenen- und Kindesschutzes, die unter anderem darauf abzielt, die Betreuung von Personen unter Beistandschaft zu personalisieren.
     
  • Die Einführung von Massnahmen, welche die Zuhilfenahme von Mediation als Instrument zur gütlichen Beilegung von Konflikten fördern.

Die berufliche Entwicklung und die Entfaltung am Arbeitsplatz fördern (Achse B)

Die Achse B zielt darauf ab, einen Rahmen zu schaffen, der die Entwicklung der Kompetenzen und beruflichen Laufbahnen innerhalb der Institution begünstigt, damit jede und jeder sich in ihrer oder seiner Arbeit entfalten und weiterentwickeln kann.

  • Neue Talente als Nachwuchskräfte hervorzubringen oder fördern, die Management Kompetenzen zu stärken, die Persönlichkeit schützen oder die Inklusion fördern, sind Projekte, die dies ermöglichen.
     
  • Gleichzeitig möchte die Judikative auch die Richterinnen und Richter, sowie die Staatsanwältinnen und Staatsanwälte bei der Ausübung ihres Amtes unterstützen, damit sie ihre Aufgaben unter angemessenen Rahmenbedingungen bestmöglich erfüllen können.

Den Richterinnen, Richtern, Staatsanwältinnen und Staatsanwälten die Organisation, die Unterstützung und die Mittel zur Verfügung stellen, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen (Achse C)

In Achse C sind daher mehrere Projekte zusammengefasst, die technische Hilfsmittel und Lösungen zur Unterstützung ihrer Tätigkeit anbieten, die aber auch die Arbeitsbelastung besser einschätzen sollen, um die notwendige Unterstützung zu bestimmen.

Die Verbesserung der Planung und Steuerung der Ressourcen ist ein weiterer Aspekt, ebenso wie die Förderung von Interaktionen und best practices zur Stärkung der Entwicklung von Kompetenzen.

Die Judikative im Herzen der Stadt leben lassen (Achse D)

Da es der Judikative wichtig ist, das Verständnis für die Funktionsweise der Justiz zu fördern und sich zu öffnen, wollte die Commission de gestion in ihrer Achse D Projekte entwickeln, die es erlauben, die Judikative im Herzen der Stadt aufleben zu lassen.

  • Sei es, indem sie den Austausch mit der Öffentlichkeit durch Veranstaltungen, Umfragen und die Anpassung von Kommunikationsmitteln verstärkt oder indem sie die Zusammenarbeit mit ihren Partnerinnen und Partnern ausbaut.
     
  • Das Projekt für den neuen Justizpalast wird sich darin voll eingliedern, ebenso wie die Berücksichtigung des ökologischen Fussabdrucks.

Den digitalen Wandel erfolgreich gestalten (Achse E)

Nachdem der Bundesrat Anfang 2023 den Eidgenössischen Kammern den Entwurf eines neuen Bundesgesetzes über die Plattformen für die elektronische Kommunikation in der Justiz (BEKJ) vorgelegt hat, bereitet sich die Justiz auf die mit der Einführung der elektronischen Justizakte einhergehende digitale Zukunft vor.

Die Achse E ist vollständig dieser einschneidenden Wende gewidmet und wird umgesetzt:

  • zum einen durch das von der Justiz auf kantonaler Ebene geleitete Projekt eDossierdurch das das Informationssystem, die Arbeitsprozesse (Wechsel von der Papier- zur digitalen Akte), die Arbeitsplätze der Richter und Richterinnen sowie des Personals, die Sitzungssäle und die Datenspeicherung an die neue Situation angepasst werden sowie die zur digitalen Erfassung notwenige Organisation und Hardware und die elektronische Archivierung bereitgestellt werden sollen,

  • zum anderen durch den Beitrag der Genfer Justiz am nationalen Projekt Justitia 4.0, das unter der Leitung der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) insbesondere den Aufbau einer zentralen Kommunikationsplattform vorantreibt (Justitia.Swiss).